Wer wir sind, und was wir wollen

Bei unserem Projekt geht es darum, Forschung für normale Menschen greifbar zu machen. Das es viele Tier- und Pflanzenarten gibt ist fast allen bewusst. Aber die wenigsten wissen, wie viele und welche Arten es in ihrem direkten Umfeld gibt.

Das Problem? Bestimmungsbücher sind kompliziert (oder sehen kompliziert aus) und Niemand hat immer eines dabei. Hingegen besitz heute fast jeder ein Smartphone, welches man für die Artenbestimmung nutzen kann. Genau das ist der Ansatz dieses Projekts. Durch einen leichten Zugang zur Artenbestimmung soll das Bewusstsein für die Natur gefördert werden.

DetermApp ist jedoch mehr, als nur eine App für Bestimmungsschlüssel, sondern vielmehr eine Plattform zu der Institute, als auch engargierte Bürgerfoscher beitragen können, indem sie hier bereits bestehende Schlüssel editieren oder neue einreichen. All das ist leicht verständlich mittels unseres grafischen Editors. Und das alles auf Basis einer freien Software!

Entstehung

Im Jahr 2014 haben wir eine digitale Bestimmungshilfe für wirbellose Wassertiere entwickelt und vorgestellt. Diese wird in der Ökoschule Franzigmark (Halle Saale) im Rahmen des Biologieunterrichts erfolgreich verwendet. Aufgrund von Anfragen zum Klassifizieren anderer Tierarten kam uns der Gedanke, eine Plattform für Bestimmungsschlüssel zu schaffen. Unsere Idee war, dass jeder Anwender individuell seine Bestimmungsschlüssel einpflegen bzw. bereits vorhandene erweitern kann.

Mit DetermApp haben wir die dazu nötige Platform geschaffen. In Bezug auf die Informationserweiterung durch den Nutzer ist eine Parallele zu Wikipedia und der in Linux enthaltenen Paketverwaltung nicht von der Hand zu weisen und von uns gewollt. Desweiteren haben wir darauf geachtet, unsere Software plattformunabhängig zu entwickeln und frei (unter der GPL-Lizenz) zur Verfügung zu stellen.

Im Unterschied zu anderen digitalen Programmen verwenden wir einen Baum, ähnlich zu analogen Schautafeln. An jeder Verzweigung wird eine Frage zum Aussehen des gesichteten Tieres gestellt, zu der die zutreffende Antwort gewählt wird. Das wird solange fortgeführt, bis das Lebewesen, auf welches alle gewählten Merkmale zutreffen, gefunden ist und dann mit hinterlegtem Bildmaterial verglichen werden kann. Diese Art der Bestimmung ermöglicht ein eindeutiges Ergebnis.

Andere Software filtert nur nach wenigen Merkmalen, wie zum Beispiel Farbe und Größe. Dabei bleibt eine Vielzahl an möglichen Ergebnissen übrig, welche der Nutzer mit dem Bildmaterial abgleichen muss. Desweiteren gibt es keine Möglichkeit, die Artendatenbank nach eigenen Konzepten zu erweitern.

In Zusammenarbeit mit dem UFZ (Helmholtz Zentrum für Umweltforschung) entstand unser erstes praxisorientiertes Fallbeispiel in Form eines Bestimmungsschlüssels für Schmetterlinge. Dabei verfolgten wir einen innovativen Ansatz, der vorrangig auf eindeutigen Mustern und Merkmalen der Falter basiert. Mit Graustufen-Fotos wird eine Fokussierung auf die in der Frage angesprochenen Merkmale gewonnen und eine optimale Benutzerfreundichkeit garantiert. Auf die farblichen Aspekte geht die Bestimmung erst in späteren Abfragekriterien ein. Somit wird die Fehlbestimmung aufgrund von unterschiedlicher Farbwahrnehmung vermieden.

Das Interesse des UFZ an DetermApp lag am Tagfaltermonitoring (TMD). Unsere Software erleichtert Monitoringprogramme und kann gezielt von den Teilnehmern mit neuen Erkenntnissen ergänzt werden. Es ergeben sich dennoch viele weitere Einsatzgebiete für die DetermApp.


"Digitale Bestimmungshilfe für Wirbellose Wassertiere" (DBWW) war die erste Version, die der Öffentlichkeit 2015 präsentiert wurde bei Jugend Forscht (aber nie veröffentlicht wurde, da sich die Umsetzung als große PowerPoint-Präsentation in der Testpahse als schlecht nutzbar erwies.)

Die Android-Version der DBWW, die damals einfach nur "Bestimmungshilfe" hieß. Die "wirbellosen Wassertiere" kamen in dem Namen nicht vor, weil schon diese App erweiterbar war (durch das komplizierte Kopieren eines Bestimmungsschlüssels in einen bestimmten Ordner, was jedoch nicht sehr Anwenderfreundlich war.).

Das Deckblatt der Projektarbeit bei Jugend Forscht 2016. Es war (anfangs) mit den Worten "coming soon" der einzige Inhalt unserer Website, die am Tag der Präsentation bei Jugend Forscht erstellt wurde.